Montag, 26. März 2012

Über Aborigines

Wie schon angekündigt kommt hier mein kleiner Beitrag über Aborigines.
Alles was ich gelesen und erst recht das was wir gesehen haben hat mich entsetzt und veranlasst mich ein wenig darüber zu schreiben.
Die Aborigines waren eher da um „genau“ zu sein 56 000Jahre vor den weißen Einwanderern, damals war der Kontinent noch wesentlich niederschlagsreicher, doch mit der Zeit mussten die Eingeborenen mit immer extremeren Bedingungen klar kommen. Somit entwickelte sich ihr unglaubliches Gespür für die Natur. Sie siedelten in fast allen Bereichen Australiens und lebten in Stämmen zusammen, so kam es auch das sie teilweise absolut unterschiedliche Sprachen entwickelten. 
1788,beim Eintreffen der ersten weißen Siedler (zuerst meist Gefangene, welche hier im Exil ihre Strafe absitzen mussten) wurde die Zahl der Aborigines auf über 300 000geschätzt, verteilt auf 600Stämme. Schnell wuchs die Anzahl der englischen Einwanderer und durch den Bau von Siedlungen wurden die Aborigines aus ihren Jagd und Stammesgebieten verdrängt. Den Eingeborenen war der Besitz von Eigentum absolut fremd (abgesehen von einigen Jagdwaffen) und somit kam es vermehrt zur Konfrontation. Aborigines wurden verurteilt, Todestrafen wurden verhängt. Doch die eigentlichen Besitzer setzten sich zur Wehr, obwohl sie den Weißen unterlegen waren. 1816 wurde dann ein Gesetz verabschiedet, welches den Siedlern erlaubte ohne jeglichen gründe Aborigines zu töten. Sie wurden wie Wild gejagt und geschossen. 
So wurden bis 1920(!!!) rund 250 000Einheimische ermordet und ihre Anzahl sank auf nur noch 60 000, welche sich meist dorthin flüchteten wo die Natur die Weißen von der Expansion abhielt. Im wüstenähnlichen Outback entwickelten sie ihre  Fähigkeiten Nahrung und Wasser zu finden immer weiter. Nach dem außer Kraft setzen des Gesetzes um 1920 verfolgte man die Vorstellung eines „friedlichen“ Eingliedern in die fortschrittliche Lebensweise der Weißen. So wurden noch bis 1970 rund 100 000Kinder von ihren Familien getrennt und in Pflegefamilien oder Missionsstationen untergebracht. Erst 1970 gestanden Regierung und Kirche das sie diesen Vorgang unterstützten und die Geschichte wurde aufgerollt, viele Aborigines der „gestohlenen Generation“ fanden ihre wahren Eltern aber nie wieder. 
Obwohl Aborigines heute wahlberechtigt sind werden sie zum größten Teil immer noch als Menschen zweiter Rasse angesehen. Weiterhin kämpfen sie um die Rückgabe ihres Eigentums, kleine Erfolge wurden erreicht, so erhielten sie zum Beispiel 1977einige wichtige Kultstätten zurück. Unter anderem auch den Uluru. Jedoch nur unter in meinen Augen nicht gerechten Bedingungen. So mussten die Aborigines einen Vertrag unterschreiben, welcher es den Weißen erlaubt den Uluru zu touristischen Zwecken zu vermarkten. 
Es war schon ein komisches Gefühl den Nationalpark um den Ayers Rock zu betreten indem man 25$ bezahlt immer mit dem Gedanken auf den Gräbern der Vorfahren herumzulatschen. Es soll wohl so gewesen sein das die Gräber entweiht worden, wie an vielen anderen Orten. Nur leider hört man über die dunkle Geschichte nicht viel. 
Und so besteigen hunderte Touristen jeden Tag den Uluru welcher für die Einheimischen ein großer Teil der Schöpfungsgeschichte ist. Sie glauben das die Regenbogenschlange, welche die Welt mit der Hilfe anderer Geschöpfe erschaffen hat noch immer im Berg ruht und sie nicht gestört werden darf. Mit Absprache der Weißen dürfen die Aborigines für Zeremonien den Touristen den Zutritt zum Uluru verbieten, was aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. 
Es war ernüchternd die Gestalten zu sehen welche durch Alice Springs ziehen, betteln und sich mit dem Strom der Zivilisation mitreißen lassen müssen. Interessant war es im Culture Center in Alice Springs ein wenig vertraut mit den Traditionen der Einheimischen zu werden, wobei jeder für sich selber den Grad zwischen Wahrheit, Aberglauben, Faszination und Abstoßung finden musste. Klar wurde auch das die Kultur nicht mehr lange erhalten werden kann und es sich die Frage stellt ob sie nicht schon Vergangenheit ist. Auf unserer weiteren Reise trafen wir auf so viele Orte welche eine große Bedeutung für die Schöpfungsgeschichte und die Traumzeit der Aborigines haben, leider ist sind Religion und dazugehörigen Mythen so komplex das es schwer ist sich reinzudenken. Auf jeden Fall glauben die Aborigines nicht an Paradies und Hölle, für sie ist nach dem Tod alles vorbei und das Paradies ist hier und jetzt.

Ich glaube das sollte echt genug geschrieben sein (ich musste es einfach los werden  ,o)



Na dann allen Lesern einen schönen Tag im Paradies

Sonntag, 11. März 2012

In Bildern....


während alle beschäftigt sind mit tanken schleich ich mich ganz unauffällig ans Auto...


wunderschöne Rotfärbung des Ulurus bei Sonnenuntergang!


Kings Canyon


überflutete Straßen nach Alice Springs


Probleme beim Tanken...



unsere Route durch Australien wird genauso viele km betragen ( jetziger km-stand: 7000 km) wie die Distanz von Alice Springs bis zu unserem Heimatland :-)


Christian liebt Aliens ;-)


geile Devil`s Marbles


wäre ein geniales Klettergebiet wenn erschlossen :-(

Donnerstag, 8. März 2012

MC Donalds hat sch*** Internet ,o)

Aber wir versuchen trotzdem wenigstens ein wenig Text hochzuladen.
Ganz abgesehen vom langsamen Internet ist es ja schon toll das MC-D. überhaupt freies WiFi anbietet.
Unser erstes großes Highlight stand irgendwo im nirgendwo, sah glühend-rot aus und war gigantisch groß!
Uluru-Ayers Rock - einfach nur gigantisch... im Abendlicht diesen gigantischen Berg zu sehen, der einfach im Nichts der unendlichen Weite auftaucht.
Ich habe immer gedacht das auf den vielen Bildern, die es gibt übertrieben wird und kein Fels so rot glühen kann, aber dieses Erlebnis konnte mich vom Gegenteil überzeugen.
Nach diesem Highlight überschlugen sich die Eindrücke. Es ging zum Kings Canyon, ein geniales Klettergebiet, was leider noch keins ist ;o)
Unendlich schön war es am Rande der Klippen zu sitzen, über einem Wasserfall und der Garten Eden (der nicht umsonst so genannt wird) und das sich an der anderen Seite wiederspiegelnde Sonnenlicht zu bewundern, während hinter einem die Sonne in der Unendlichkeit versinkt...
Dann mussten wir uns entscheiden: Entweder die Straße weiter die uns zum Kings Canyon führte, was hieß 200 km unbefestigte Straße zu fahren, oder wieder Richtung Süden um in einem doch recht großen Umweg zu Alice Springs zu gelangen.
Wir entschieden uns Einfach mal die Dreckpiste anzuschauen. Und kurze Zeit später eierten wir mit 20 km/h auf einer Straße rum die man nicht als Straße bezeichnen kann. Und immer mit dem Gedanken: Es wird bestimmt gleich besser...
...Wurde es nicht! Ganz im Gegenteil: Da es vor wenigen Wochen stark geregnet hat (was evtl in den Nachrichten zu verfolgen war) mussten wir einige Passagen durchqueren in denen wir uns nicht sicher waren ob unser geliebter Holden im Schlamm stecken bleiben wird.
Doch wir schafften es!!!
Wir kamen nachts oder eher früh am Morgen in Herrmannsdorf an. Um dort auf dem lang ersehnten Asphalt weiter fahren zu dürfen. Geschafft!
Zu Früh gefreut!!! Nach einer kurzen Nacht mussten wir feststellen dass die Straße zwar asphaltiert war aber an einer Stelle ein regelrechter Fluss den Weg kreuzte.
Zweites Problem war das wir nur noch sehr wenig Benzin im Tank hatten aber das sollte ja nicht so schwer sein da in der "Stadt" eine Tankstelle eingezeichnet war. Doch diese war leider geschlossen und wollte auch solange nicht mehr öffnen bis die Einheimischen aufhörten einzubrechen und zu plündern.
Zum Glück fanden wir eine nette Dame die den Chef der Tanke kontaktierte und der wiederum machte es möglich das wir tanken durften, worauf sich die Aborigines natürlich beschwerten...
Dann hieß es warten am Fluss und überlegen wie wir da drüber kommen...
Einen Schnorchel für den Auspuff basteln? Die Isomatte vor den Motor schnallen???
Einige Jeeps fuhren "einfach" durch, Autos kehrten um....
Nach einigen Überlegungen und einem guten Mittagessen sahen wir wagemutige Aborigines ohne Isomatte und ohne Schnorchel durch das Wasser fahren ("nur genug Gas geben damit nicht so viel Wasser in den Auspuff läuft und dabei nicht zu schnell werden damit die Welle nicht zu hoch ist").
Okay wir tun es!!!
Glück hatten wir das ein paar nette Leute anboten mit ihren Jeep vor uns zu fahren...
Es war schon ein unangenehmes Gefühl mit dem Auto "unter Wasser" zu gehen.
Aber wir haben es letztendlich geschafft...jippiiii!
Weiter ging es nach Alice Springs, eine Irre Stadt mit sehr vielen Aborigines die hier nicht hingehören.
Drogen und Alkohol dominieren, Arbeit haben nur wenige...Es ist erschreckend was mit den Eingeborenen geschehen ist. Evtl. schreibe ich noch einmal einen extra Bericht, über dieses Kapitel  ,o)
Von Alice Springs und schönen Felsmalereien ging es nach Tennant Creek zu den Devils Marbels.
Herrliche kugelrunde Felsblöcke inmitten der Einöde. Für die Aborigines die Eier der Regenbogenschlange.
Dort trafen wir zwei Belgier die uns berichteten das auf den nächsten 1000 km nichts mehr kommt außer Steppe und Wüste. Und genauso viel gibt es auch von dem gestrigen Tag zu berichten.
Das haben wir heute hinter uns und wir treten wieder in die Zivilisation ein, so mit MC Donalds und so ,o)
Nun ist es nicht mehr weit nach Cairns und somit zu Ostküste,Strand,Meer!!!

Wir müssen weiter...  ,o)

Bis bald!

Dienstag, 6. März 2012

Ab ins Outback!

Ab ins Outback! Nach den anstrengenden Tomatenpickerwochen  sind wir endlich gestartet (mit einem großen Eimer Tomaten im Kofferraum) und erstmal nach Arapiles – zum Klettergebiet gedüst! Dort angekommen haben wir festgestellt dass das Tradeclimbing nicht so das richtige für uns war, da wir erstens viel zu sparsam Kletterzeugs  eingepackt hatten …  zweitens weil Christians Schulter wieder schmerzte so  das wir schlaflose Nächte hatten, aber auch weil das Wetter nicht so richtig mitspielte! Naja geklettert sind wir nicht viel, jedoch bin ich zum ersten Mal in meinem Leben (ja auch wenn ich schon lange klettern gehe…)  so richtig mit „friends“, nuts und hexentrics behangen in eine sehr schöne 6a+ eingestiegen!  Aber ich glaube das ist nix für mich…ich hatte die ganze Zeit Schiss das ich falle und keine meiner  Sicherungen mich halten! Sonst hat sich hier in Arapiles nichts verändert in den letzten 7 Jahren,  außer dass die Kangoroo`s sich mehr an die verrückten Kletterer gewöhnt haben und echt aus nächster Nähe zu sehen waren.  Nach 2 Tagen Klettern und immer wieder Regenschauern sind wir nach Horsham gefahren um die Wetterlage abzuchecken! Sandstürme und weitere 5 Tage schlechtes Wetter  waren dann der Grund zur Abreise und wir entschlossen uns dann: auf nach Alice Springs!!!  Das heißt rund 3000 km bis zum Uluru, dem magischen Felsen der Aborigines im Herzen von Australien. Aber  bis dort hin ist es ein langer Weg mit endlos langen Straßen ohne Kurven mitten  durch die Steppe. Wir waren so begeistert von diesem ewig weiten Land das wir auf den ersten 100km ständig stehen blieben um Fotos zu machen bis wir begriffen das wir diese Landschaft noch die nächsten 2 bis 3 Tage sehen werden J  Außerdem sind wir total fasziniert von den riesigen Trucks und den Tieren, wobei wir hoffen das uns keins von denen vors Auto springt!