Freitag, 20. April 2012


Hallo an alle!

Es wird wieder Zeit und ich bin dran mit berichten wie uns es denn so ergeht hier unten.
In den Blue Mountains angekommen wurden wir erstmal mit unserem auf dem Tomatenfeld verloren gegangenen Kletterfähigkeiten konfrontiert.
Der freie Campingplatz war cool mit vielen netten Leuten, klettern war erst recht cool und das Wetter wurde auch immer besser.
Lisa steigerte sich schnell und kletterte eine 25mit unendlicher weiblicher Eleganz. Ich blieb bei 26 hängen die mir komischer Weise onsight gelang.
Naja eigentlich wollten wir ja nur eine Woche bleiben aber wir hingen immer wieder Tage hinten dran weil wir uns nicht von dieser genialen Landschaft und erst recht nicht von diesem tollen Felsen lösen konnten.
Am letzten Tag kletterte Lisa noch 2 wunderschöne Routen in der Wunderschönen Sonne und dann ging es Richtung Sydney um Peter zu besuchen welcher gerade von Britta besucht wurde.
Also gingen wir abends noch ein Bier trinken (für mich gab es Coke  ,o)
Am nächsten Tag sind wir ein "wenig" gelaufen und wir waren erstaunt wie grün Sydney doch ist.
Nach der ewigen Latscherei :-) nahm mich Peter noch mit zum Schnorcheln und zeigte mit bei dieser Gelegenheit von welchen Seeigeln er Sperma abnimmt. Interessant!
Für uns ging es weiter Richtung Nowra, nicht so weit von Sydney.
Dort blieben wir zwei Tage und übernachteten direkt über der Wand an der wir auch kletterten.
Die Routen waren nicht alle so gigantisch wie in den Blue Mountains aber wenn man etwas genauer im Führer nachschaute konnte man einige tolle Linien finden.
Imposant waren die Dächer, vor allem eins welches 15m lang war und gerade mal mit 24bewertet...
Nach Nowra ging es zum Bebbly Beach (siehe Bild vom letzten Eintrag).
Es hieß ein halben Tag entspanen am Strand bei den Kangaroos, bevor es wieder ins Auto zum fahren ging.
Unterwegs hatten wir ein tödlichen Zusammenstoß mit einem Kangroo, bei dem auch unser Auto nicht ganz verschont blieb.
Angekommen in den Grampiens fanden wir den freien Campingplatz sofort sympathisch, hier herrscht eine gute Mischung zwischen Boulderern, Sportkletterern, Wanderern und Tradkletterern.
Sind hier schon einige tolle Routen geklettert, Lisa unter anderem ihre erste 26!
Morgen geht es endlich zur gigantischen Taipan Wall, bevor wir dann in die südlichen Grampiens fahren.
Heute mussten wir das Auto reparieren hat uns ganze 250Dollar gekostet.
Der Kühlergrill konnte das Wasser einfach nicht mehr halten und ein Pully war kaputt. Keine Ahnung wie die Dinger auf deutsch heißen.
Naja wir hoffen das Auto hält durch und wir mit unserem immer weniger werdenden Geld auch  ,o)


Die meist verbrachtesten Feuerabende und Schlemmer-Frühstücke in den Blue Mountains
mit Ana und Daniel



Bouldern :-)


wer`s ni weiß: dat is die Taipan :-)






Montag, 2. April 2012

Ostküste

 Wir hatten Cairns erreicht, da fing das Unwetter schon an! Es regnete mehrere Tage und somit wurde es immer unschöner etwas zu unternehmen! Bei der Suche nach freien Schlafplätzen war es an der touristischen Küste nicht so leicht wie im Outback. Als wir dann völlig übermüdet und im strömenden Regen unter einem riesigen Baum nach Ruh suchten, passierte es – die Räder drehten durch und unser guter Holden wollte nicht mehr weiter; also anschieben!!! Doch es half alles nichts. Weder  Holz unter dem Gummi, noch Christians leibeskräftige Taten wollten dem nassen Schlamm Widerstand leisten. Wir gaben alles! Wir kämpften und fieberten mit, dass die Karre sich endlich ins Kiesbett bewegte  und bald wieder Asphalt spüren würde! Und ich weiß nicht wie, aber nachdem wir schon so gut wie aufgaben bekamen wir Gripp und alles war vorbei  - so als wäre nix passiert. Nur eine Schlammverdreckte Gestalt zeigte andere Spuren…
Aber von solchen Aktionen abgesehen haben wir uns von dem Mistwetter den Spaß nicht verderben lassen und haben unsere Zeit im Cafe (rund 6h mit WiFi) verbracht und die Sehenswürdigkeiten konnte man ja auch im Regen sehen, wie die gigantischen Feigenbäume oder den 4 Miles Beach oder auch die wunderschönen Josephine Falls, die mittlerweile von gemütlichen Badebecken auf reißende Wasserfälle angeschwollen waren. Und Alles konnten wir in Badesachen sehen… :D
Trotz alledem entschieden wir uns wieder km zu schruppen und weiter Richtung Sydney zu fahren (dort sollte nämlich gutes Wetter sein). Aber zum Glück haben wir vorher noch einmal einen Stopp in Airli Beach gemacht und bekamen somit das Great Barrier Reef zu sehen. Der nächste Tag, auch wenn verregnet, wurde der Unterwasserwelt gewidmet. Christian`s und mein erster Tauchgang zu den Korallen und Fischen, wovon manche schon ziemlich gigantisch waren, war es auf jeden Fall wert. Mit dem Schnorcheln kam ich nicht so gut klar, jedoch ist an der Äußerung was dran: „man sieht mit schnorcheln nicht weniger als mit tauchen“ …es ist lediglich das Gefühl der Tiefe, was fehlt. Es war bombastisch und ich würde es jedem empfehlen! Nach diesem Tag musste man erst mal über die ganzen Erlebnisse nachsinnen… und das schlechte Wetter beeinträchtigte auch keinesfalls das  Wasserleben!
Und unser nächster Stopp sollte Nimbin sein. Vielleicht ist es manchen ein Begriff von Christians geliebten Liedermacher Götz Widmann. Zumindest kann man über dieses Hippynest lange erzählen. Es hat uns so gut gefallen, dass wir uns 3 weitere Tage dort aufhielten, obwohl es bald zum Klettern gehen sollte J Die Blue Mountains lagen unweit von Sydney entfernt und sind unserer jetziger Aufenthalt seit gut 2 Wochen.  Der Sandstein ist der Hammer. Auch wenn es erst mal schwierig war nach 3 Monaten Kletterpause wieder rein zu kommen macht es Spaß wieder Felskontakt zu haben.  Wir haben schon viele schöne Touren geklettert und schleichen uns auch langsam wieder an unsere alte Kletterform an. Im freien Campground trifft man immer wieder nette Leute und Abends wird immer fleißig Holz gesammelt für die zahlreichen Feuerchen. Ich sitz dann mit meinem Wein da und Christian mit nem Marschmallow am Stock, auch wenn er seine eigenes Vorhaben nicht durchgehalten hat, dann doch wenigsten 3 Monate ohne Drogen. Naja ich würde auch am liebsten in den nächsten Laden rennen und mir nen fettes Nutella Glas kaufen, aber noch habe ich meinen Wetteinsatz nicht gebrochen und es ist ja auch nicht mehr so lange hin bis es wieder zurück geht ;-)
Kleiner Zusatz von Christian:
Der Christian hat nur einen einzigen Schluck Wein getrunken, sozusagen eine Kostprobe, ansonsten hält er seine absolute Abstinenz ein!!!   ,o)



4 Miles Beach bei Traumwetter




Übersichtskarte über das Städtchen Nimbin


in Nimbin schlummern die Katzen im Schreibwarengeschäft


Blue Mountains
eine megageile Kante im perfekten Sandstein - ein Schmäkerle






Montag, 26. März 2012

Über Aborigines

Wie schon angekündigt kommt hier mein kleiner Beitrag über Aborigines.
Alles was ich gelesen und erst recht das was wir gesehen haben hat mich entsetzt und veranlasst mich ein wenig darüber zu schreiben.
Die Aborigines waren eher da um „genau“ zu sein 56 000Jahre vor den weißen Einwanderern, damals war der Kontinent noch wesentlich niederschlagsreicher, doch mit der Zeit mussten die Eingeborenen mit immer extremeren Bedingungen klar kommen. Somit entwickelte sich ihr unglaubliches Gespür für die Natur. Sie siedelten in fast allen Bereichen Australiens und lebten in Stämmen zusammen, so kam es auch das sie teilweise absolut unterschiedliche Sprachen entwickelten. 
1788,beim Eintreffen der ersten weißen Siedler (zuerst meist Gefangene, welche hier im Exil ihre Strafe absitzen mussten) wurde die Zahl der Aborigines auf über 300 000geschätzt, verteilt auf 600Stämme. Schnell wuchs die Anzahl der englischen Einwanderer und durch den Bau von Siedlungen wurden die Aborigines aus ihren Jagd und Stammesgebieten verdrängt. Den Eingeborenen war der Besitz von Eigentum absolut fremd (abgesehen von einigen Jagdwaffen) und somit kam es vermehrt zur Konfrontation. Aborigines wurden verurteilt, Todestrafen wurden verhängt. Doch die eigentlichen Besitzer setzten sich zur Wehr, obwohl sie den Weißen unterlegen waren. 1816 wurde dann ein Gesetz verabschiedet, welches den Siedlern erlaubte ohne jeglichen gründe Aborigines zu töten. Sie wurden wie Wild gejagt und geschossen. 
So wurden bis 1920(!!!) rund 250 000Einheimische ermordet und ihre Anzahl sank auf nur noch 60 000, welche sich meist dorthin flüchteten wo die Natur die Weißen von der Expansion abhielt. Im wüstenähnlichen Outback entwickelten sie ihre  Fähigkeiten Nahrung und Wasser zu finden immer weiter. Nach dem außer Kraft setzen des Gesetzes um 1920 verfolgte man die Vorstellung eines „friedlichen“ Eingliedern in die fortschrittliche Lebensweise der Weißen. So wurden noch bis 1970 rund 100 000Kinder von ihren Familien getrennt und in Pflegefamilien oder Missionsstationen untergebracht. Erst 1970 gestanden Regierung und Kirche das sie diesen Vorgang unterstützten und die Geschichte wurde aufgerollt, viele Aborigines der „gestohlenen Generation“ fanden ihre wahren Eltern aber nie wieder. 
Obwohl Aborigines heute wahlberechtigt sind werden sie zum größten Teil immer noch als Menschen zweiter Rasse angesehen. Weiterhin kämpfen sie um die Rückgabe ihres Eigentums, kleine Erfolge wurden erreicht, so erhielten sie zum Beispiel 1977einige wichtige Kultstätten zurück. Unter anderem auch den Uluru. Jedoch nur unter in meinen Augen nicht gerechten Bedingungen. So mussten die Aborigines einen Vertrag unterschreiben, welcher es den Weißen erlaubt den Uluru zu touristischen Zwecken zu vermarkten. 
Es war schon ein komisches Gefühl den Nationalpark um den Ayers Rock zu betreten indem man 25$ bezahlt immer mit dem Gedanken auf den Gräbern der Vorfahren herumzulatschen. Es soll wohl so gewesen sein das die Gräber entweiht worden, wie an vielen anderen Orten. Nur leider hört man über die dunkle Geschichte nicht viel. 
Und so besteigen hunderte Touristen jeden Tag den Uluru welcher für die Einheimischen ein großer Teil der Schöpfungsgeschichte ist. Sie glauben das die Regenbogenschlange, welche die Welt mit der Hilfe anderer Geschöpfe erschaffen hat noch immer im Berg ruht und sie nicht gestört werden darf. Mit Absprache der Weißen dürfen die Aborigines für Zeremonien den Touristen den Zutritt zum Uluru verbieten, was aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. 
Es war ernüchternd die Gestalten zu sehen welche durch Alice Springs ziehen, betteln und sich mit dem Strom der Zivilisation mitreißen lassen müssen. Interessant war es im Culture Center in Alice Springs ein wenig vertraut mit den Traditionen der Einheimischen zu werden, wobei jeder für sich selber den Grad zwischen Wahrheit, Aberglauben, Faszination und Abstoßung finden musste. Klar wurde auch das die Kultur nicht mehr lange erhalten werden kann und es sich die Frage stellt ob sie nicht schon Vergangenheit ist. Auf unserer weiteren Reise trafen wir auf so viele Orte welche eine große Bedeutung für die Schöpfungsgeschichte und die Traumzeit der Aborigines haben, leider ist sind Religion und dazugehörigen Mythen so komplex das es schwer ist sich reinzudenken. Auf jeden Fall glauben die Aborigines nicht an Paradies und Hölle, für sie ist nach dem Tod alles vorbei und das Paradies ist hier und jetzt.

Ich glaube das sollte echt genug geschrieben sein (ich musste es einfach los werden  ,o)



Na dann allen Lesern einen schönen Tag im Paradies

Sonntag, 11. März 2012

In Bildern....


während alle beschäftigt sind mit tanken schleich ich mich ganz unauffällig ans Auto...


wunderschöne Rotfärbung des Ulurus bei Sonnenuntergang!


Kings Canyon


überflutete Straßen nach Alice Springs


Probleme beim Tanken...



unsere Route durch Australien wird genauso viele km betragen ( jetziger km-stand: 7000 km) wie die Distanz von Alice Springs bis zu unserem Heimatland :-)


Christian liebt Aliens ;-)


geile Devil`s Marbles


wäre ein geniales Klettergebiet wenn erschlossen :-(

Donnerstag, 8. März 2012

MC Donalds hat sch*** Internet ,o)

Aber wir versuchen trotzdem wenigstens ein wenig Text hochzuladen.
Ganz abgesehen vom langsamen Internet ist es ja schon toll das MC-D. überhaupt freies WiFi anbietet.
Unser erstes großes Highlight stand irgendwo im nirgendwo, sah glühend-rot aus und war gigantisch groß!
Uluru-Ayers Rock - einfach nur gigantisch... im Abendlicht diesen gigantischen Berg zu sehen, der einfach im Nichts der unendlichen Weite auftaucht.
Ich habe immer gedacht das auf den vielen Bildern, die es gibt übertrieben wird und kein Fels so rot glühen kann, aber dieses Erlebnis konnte mich vom Gegenteil überzeugen.
Nach diesem Highlight überschlugen sich die Eindrücke. Es ging zum Kings Canyon, ein geniales Klettergebiet, was leider noch keins ist ;o)
Unendlich schön war es am Rande der Klippen zu sitzen, über einem Wasserfall und der Garten Eden (der nicht umsonst so genannt wird) und das sich an der anderen Seite wiederspiegelnde Sonnenlicht zu bewundern, während hinter einem die Sonne in der Unendlichkeit versinkt...
Dann mussten wir uns entscheiden: Entweder die Straße weiter die uns zum Kings Canyon führte, was hieß 200 km unbefestigte Straße zu fahren, oder wieder Richtung Süden um in einem doch recht großen Umweg zu Alice Springs zu gelangen.
Wir entschieden uns Einfach mal die Dreckpiste anzuschauen. Und kurze Zeit später eierten wir mit 20 km/h auf einer Straße rum die man nicht als Straße bezeichnen kann. Und immer mit dem Gedanken: Es wird bestimmt gleich besser...
...Wurde es nicht! Ganz im Gegenteil: Da es vor wenigen Wochen stark geregnet hat (was evtl in den Nachrichten zu verfolgen war) mussten wir einige Passagen durchqueren in denen wir uns nicht sicher waren ob unser geliebter Holden im Schlamm stecken bleiben wird.
Doch wir schafften es!!!
Wir kamen nachts oder eher früh am Morgen in Herrmannsdorf an. Um dort auf dem lang ersehnten Asphalt weiter fahren zu dürfen. Geschafft!
Zu Früh gefreut!!! Nach einer kurzen Nacht mussten wir feststellen dass die Straße zwar asphaltiert war aber an einer Stelle ein regelrechter Fluss den Weg kreuzte.
Zweites Problem war das wir nur noch sehr wenig Benzin im Tank hatten aber das sollte ja nicht so schwer sein da in der "Stadt" eine Tankstelle eingezeichnet war. Doch diese war leider geschlossen und wollte auch solange nicht mehr öffnen bis die Einheimischen aufhörten einzubrechen und zu plündern.
Zum Glück fanden wir eine nette Dame die den Chef der Tanke kontaktierte und der wiederum machte es möglich das wir tanken durften, worauf sich die Aborigines natürlich beschwerten...
Dann hieß es warten am Fluss und überlegen wie wir da drüber kommen...
Einen Schnorchel für den Auspuff basteln? Die Isomatte vor den Motor schnallen???
Einige Jeeps fuhren "einfach" durch, Autos kehrten um....
Nach einigen Überlegungen und einem guten Mittagessen sahen wir wagemutige Aborigines ohne Isomatte und ohne Schnorchel durch das Wasser fahren ("nur genug Gas geben damit nicht so viel Wasser in den Auspuff läuft und dabei nicht zu schnell werden damit die Welle nicht zu hoch ist").
Okay wir tun es!!!
Glück hatten wir das ein paar nette Leute anboten mit ihren Jeep vor uns zu fahren...
Es war schon ein unangenehmes Gefühl mit dem Auto "unter Wasser" zu gehen.
Aber wir haben es letztendlich geschafft...jippiiii!
Weiter ging es nach Alice Springs, eine Irre Stadt mit sehr vielen Aborigines die hier nicht hingehören.
Drogen und Alkohol dominieren, Arbeit haben nur wenige...Es ist erschreckend was mit den Eingeborenen geschehen ist. Evtl. schreibe ich noch einmal einen extra Bericht, über dieses Kapitel  ,o)
Von Alice Springs und schönen Felsmalereien ging es nach Tennant Creek zu den Devils Marbels.
Herrliche kugelrunde Felsblöcke inmitten der Einöde. Für die Aborigines die Eier der Regenbogenschlange.
Dort trafen wir zwei Belgier die uns berichteten das auf den nächsten 1000 km nichts mehr kommt außer Steppe und Wüste. Und genauso viel gibt es auch von dem gestrigen Tag zu berichten.
Das haben wir heute hinter uns und wir treten wieder in die Zivilisation ein, so mit MC Donalds und so ,o)
Nun ist es nicht mehr weit nach Cairns und somit zu Ostküste,Strand,Meer!!!

Wir müssen weiter...  ,o)

Bis bald!